Ursula Charlotte Altmann

* 22. Mai 1947    + 12. Februar 2023

Das Jahr 2023 begann für unsere Mutter mit einer diffusen Erkrankung, sich anschließender aufwendiger Diagnostik und einem unerwartet folgenschweren Befund. Rückblickend blieben nur annähernd drei Wochen, um die Tragweite des Befundes zu begreifen, anzunehmen und unsere Mutter intensiv auf ihrem letzten Weg zu begleiten. Was wir selbst kaum begreifen können, hinterlässt natürlich auch im Bekannten- und Freundeskreis unserer Mutter viele Fragen und das Bedürfnis nach Anteilnahme. Mit dieser Homepage möchten wir dem Wunsch nach Information und Anteilnahme am letzten Weg unserer lieben Mutter nachkommen.

Gewiss kennen die meisten von Euch/Ihnen unsere liebe Mutter und Oma unterwegs, im flotten Tempo, auf dem Radl oder zu Fuß. Mitten im Leben, voller Energie, Tatendrang und Hilfsbereitschaft, offen, interessiert und mit frischem Geist fand sie Erfüllung im Kontakt mit den verschiedensten Menschen, in der Musik und der Natur. Dies lebte sie im Chor, im Hauskreis, ihren Ehrenämtern, beim Wandern und Radfahren, in ihrem Garten und in ungezählten weiteren Gelegenheiten. Geführt und getragen im Glauben, mit ihrer Familie, mit Freunden und Vertrauten, hat sie immer wieder beherzt und froh „JA“ zum Leben gesagt.
Ganz besonders lagen ihr die Kinder am Herzen – in der eigenen Familie, im Beruf und in ihren Ehrenämtern. Selbst im 76. Lebensjahr konnte sie sich, begleitet von frohem Lachen, als Fußballerin im eigenen Garten mit ihrem jüngsten Enkel „messen“. Den Ausruf: „Fröhlich sei der Kaffeeklatsch“ am mit Kuchen und Obstteller gedeckten Tisch haben all ihre Enkel lebendig in Erinnerung, genauso wie das gemütlichste Sofa zum Kuscheln und Hopsen.
Der Reichtum ihres Lebens und die zahlreichen Menschen, die ihr auf vielfältige Weise verbunden waren, gaben ihr immer wieder Kraft und Mut, auch schwierigen Lebensereignissen zu begegnen.

Als Anfang Januar 2023 ihre Kräfte nicht zurückkehrten und weitere Beschwerden auftraten, begann die Suche nach der Ursache. Trotz der Ungewissheit und der körperlichen Beschwerden blieb unsere Mutter zuversichtlich und vertraute auf ihren Glauben und das Gebet. Schließlich entschied sie sich, ins Krankenhaus St. Elisabeth zu gehen, wo sie zahlreiche Untersuchungen durchlief, bevor sie vorerst entlassen wurde.

Zu diesem Zeitpunkt erfuhr unsere Mutter in kurzen und klaren Worten, dass sie eine schwere Erkrankung in sich trug, die statt Heilung nur noch Linderung erfahren könne. Für sie und für uns folgte eine sehr intensive, beispiellose, gedrängte und gleichzeitig gedehnte Zeit. Die Tage waren geprägt von offenen und sehr persönlichen Gesprächen über das Leben, die Familie und den Tod. Es gab erste ordnende Schritte. Wir sprachen über konkrete Wünsche, lachten gemeinsam, fühlten Schmerz, genossen kleine Ablenkungen und Pausen. Trotz der Herausforderungen zeigte unsere Mutter unglaubliches Gottvertrauen, tiefe Zufriedenheit, ansteckende Zuversicht und Gelassenheit, was uns sehr beeindruckte. Wir empfinden es als ganz besonderes Geschenk, dass wir dies an ihrer Seite erleben und ihren Weg begleiten durften.

Am 3. Februar, einen Tag nach Eintreffen des letzten, noch ausstehenden Befundes, entschied sich unsere Mutter erneut für einen Aufenthalt im St. Elisabeth Krankenhaus. Sie wollte Entlastung von verschiedenen Symptomen erfahren und außerdem wissen, welche Optionen die aktuellen Befunde zulassen würden. Von Pflegepersonal und Ärzten fühlte sie sich umsorgt und ernst genommen, sowie von ihrer Familie und von Gott getragen. Während sich draußen die ersten Frühlingsboten zeigten, wechselte unsere Mutter auf die Palliativstation, welche sie liebevoll ihr „letztes Hotelzimmer“ nannte. Geprägt von Klarheit und Ruhe, sowie Freude an den kleinen Dingen, fand sich unsere Mama ganz vertrauensvoll in ihrer neuen Umgebung und Situation ein. Sie fühlte sich auf der Palliativstation des St. Elisabeth Krankenhauses rundum wohl und genoss den Anblick der zarten Blüten von Schneeglöckchen, Winterlingen und Krokussen im Garten des Krankenhauses.

Die Tage auf der Palliativstation waren geprägt von Besuchen ihrer Familie, kleinen Ausflügen an die frische Frühlingsluft im wunderschön angelegten Krankenhauspark sowie vom Vorlesen von Nachrichten und Briefen nahestehender Menschen. Viele kleine Dinge konnte unsere Mama genießen: die Klänge von Klangschalen, entlastende Behandlungen, Bachs Musik über ihre Kopfhörer, Zeit und Ruhe.

Zwei Kurzurlaube brachten sie noch einmal für einige Stunden in ihr Zuhause. Dort konnte sie in ihrem gemütlichen Bett etwas Kraft schöpfen, um dann nochmals unbeschwerte Zeit mit ihren Kindern und Enkeln zu verbringen. Beim „Mensch ärgere dich nicht“ hatte sie keine Chance gegen ihren jüngsten Enkel! Wir alle haben diese gemeinsame Zeit ganz bewusst und intensiv erleben dürfen. Als wir sie am Abend des 11. Februar zurück auf die Palliativstation brachten, konnten wir deutlich sehen, dass sie sehr schwach war und es ihr immer schwerer fiel, die Augen offen zu halten und zu sprechen. Dieses Bild verstärkte sich am darauf folgenden Tag und wir spürten deutlich, dass die letzte Reise unserer lieben Mama bereits begonnen hatte.

Ein großer Wunsch unserer Mutter war es, noch einmal das Abendmahl zu empfangen. Der ursprünglich geplante Termin in zwei Tagen lag zu weit in der Zukunft, so dass wir uns entschlossen, den diensthabenden Seelsorger zu benachrichtigen. Gemeinsam konnten wir so mit dem gerufenen Pfarrer Bergner zum Klang der Abendglocken um 18:00 Uhr das Abendmahl feiern. Dieses für unsere Mama so wichtige Ritual und unser Gesang „Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott“ drangen ganz sicher noch in ihr Bewusstsein.

Mit wohltuender Unterstützung des Teams der Palliativstation konnten wir drei Geschwister unsere geliebte Mutter auf ihrer letzten Reise begleiten. In unserem Beisein schlief sie sanft und friedlich ein.

Wir empfinden tiefe Dankbarkeit und Liebe für die gemeinsame und so intensive Zeit. Unsere Mutter fühlte sich besonders mit der Sonnenblume verbunden, sowohl aufgrund ihrer Leuchtkraft als auch ihrer Symbolik. Das Bild mit der Sonnenblume wählte sie selbst für die Trauerfeier aus. Für Familie, Freunde und Bekannte war es ihr innigster Wunsch, dass trotz Traurigkeit Lebensfreude gefeiert und Zuversicht in den Herzen getragen wird. Es war ein Zeichen ihrer positiven Einstellung und ihrer Liebe zum Leben. Dafür trug sie sogar selber noch Sorge und bestellte 200 Sonnenblumensamentütchen. Die heranwachsenden Pflänzchen sollen allen Teilnehmenden des Trauergottesdienstes Hoffnung spenden und so ihr ermunterndes letztes Grußwort an alle sein.

Annett, Jens & Uta


Wir möchten dem Wunsch unserer Mutter entsprechen und bitten, anstelle von Blumen und Kränzen, um eine Spende. Diese soll der Palliativstation am St. Elisabeth Krankenhaus Leipzig sowie der Erneuerung der Fenster in der Martin-Luther-Kirche Markkleeberg zugutekommen.

Spendenkonten:

Palliativstation St. Elisabeth-Krankenhaus
DE 78 8607 0000 0120 6564 00
Verwendungszweck:
57908, Ursula Altmann
Wir danken sehr herzlich für den Spendeneingang von 1000,- €.

Martin-Luther-Kirchgemeinde Markkleeberg-West
DE 05 8605 5592 1118 3008 97
Verwendungszweck:
7. Neue Fenster, Ursula Altmann
Wir danken sehr herzlich für den Spendeneingang von 1000,01 €.